In einer losen Serie stellen wir Mitglieder persönlich vor.
Den Auftakt im Dezember 2024 macht der ehemalige Präsident Henry Schmid.
Henry, als langjähriges Mitglied des Galerievereins, viele Jahre als dessen Präsident, kennst du das Kunst Museum Winterthur bestens. Welches sind deine liebsten Werke?
Eines meiner Lieblingswerke ist die Bodenarbeit von David Rabinowitch Sided (Conic) Plane in Seven Masses, 1991 vom Galerieverein erworben. Den nächsten Bezug habe ich natürlich zu Footfall von Richard Deacon, eigens zum 100-Jahre-Jubiläum in Auftrag gegeben. Den ganzen, spannenden Werdegang haben wir im Vorstand miterlebt. Ebenfalls gefällt mir die spartanische Bodenarbeit (ohne Titel) in Stahl von Fred Sandback sehr gut, 2014 vom Galerieverein angekauft. Dreimal Galerieverein als Favorit… wohl eher Zufall. Sicher kein Zufall ist, dass es allesamt Skulpturen sind. Sie sind mir näher als Bilder.
Wenn du die Möglichkeit hättest, welche Ausstellung würdest du dir persönlich für das Kunst Museum Winterthur wünschen?
Vor etwa 25 Jahren hatte ich die Idee, mein absoluter Favorit Eduardo Chillida sollte in der Schweiz eine Ausstellung haben. Er war in Deutschland sehr präsent, warum nicht in der Schweiz, in Winterthur mit seiner Tradition zu Eisen und Stahl? Grossskulpturen im Sulzerareal auf dem Katharina Sulzer Platz und in der leeren Halle, die wunderbaren Wandarbeiten und kleinen Skulpturen im Kunstmuseum. Ich fasste den Mut, habe ihn angeschrieben und bekam von seiner Agentin eine Antwort. Diese war grundsätzlich nicht abschlägig, aber Chillida war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr bei Kräften, sodass keine neuen Projekte mehr ausgeführt wurden. Eine Retrospektive wäre immer noch schön (in Zusammenarbeit mit Hauser und Wirth?), aber in mancher Hinsicht wohl utopisch.
Was gefällt dir am Galerieverein?
Zuerst war ich Mitglied im Kunstverein und besuchte die Ausstellungen im Museum regelmässig. Daher war es naheliegend in den Galerieverein überzutreten und so das Museum als tragende Säule der Kultur in Winterthur zu unterstützen. Durch die Führungen wurde die Bindung zum Haus, seiner Sammlung gestärkt, der Museumsbesuch intensiviert, das Wissen und Verständnis über bildende Kunst vermehrt. Nicht zuletzt ist es auch der gesellschaftliche Austausch im Verein, den ich sehr schätze.